Vom Nutzgarten zum Park

In früheren Zeiten diente der Schlosspark weniger dem Vergnügen als vielmehr dem Nutzen der Schlossbewohner. Hier wurde Gemüse und Obst angebaut, vielleicht gab es auch einen Staudengarten, auf jeden Fall aber einen Bleichplatz, auf dem die Wäsche zum Bleichen ausgelegt wurde.
Ab dem 18. Jahrhundert wurde der Garten schrittweise in einen Landschaftspark umgewandelt. Heute bestimmt alter Baumbestand das Bild: Mächtige Linden, Eichen und Birken stehen im Park. Wo Lücken waren, wurden sie beim Wiederaufbau mit Solitären wie Blutbuchen, Pyramidenbuchen und Urwelt-Mammutbäumen geschlossen.
2001 wurde eine große Gehölz Rotunde von Celina v. Thüngen-Reichenbach angelegt. Zwei Rundwege führen durch den Park, vorbei an modernen Skulpturen der Bildhauerin Janine v. Thüngen-Reichenbach.
Der „lange Teich“ durchzieht unseren Schlosspark. Ein Wassergraben umspült die Insel, auf der die Vorgängerburg des heutigen Schlosses stand. Hier wurden früher im Winter Eisblöcke für den danebenstehenden, noch erhaltenen Eiskeller gesägt, der dann bis zum nächsten Winter als geräumiger Kühlschrank für Wild und Bier funktionierte – und besichtigt werden kann.
Der Park ist heute in drei Bereiche gegliedert:
der „pleasure ground“ direkt vor den großen Terrassen, die Schafsweide mit dem Übergang in die freie Flur und der große Obstgarten auf der Ostseite, der schrittweise mit alten Obstbaumsorten ergänzt wird. Die Erträge der Obstbäume werden im Herbst in unserer Küche verarbeitet oder zu Saft gepresst.
Schafsweide und Obstgarten werden nicht gemäht, sondern dienen als Insektenweide.
Die Pflege dieser Flächen und des Gehölzstreifens übernimmt unsere kleine Herde „Pommerscher Rauhwoller“, eine vom Aussterben bedrohte heimische Schafrasse.

An der Westseite, zwischen Schloss und ehemaligem Gutshof, verläuft die alte Hamburger Poststraße.
Beginnend am Schloss stehen die Reste einer alten Kastanienallee. Viele unsere Hochzeitspaare haben hier IHREN Baum gepflanzt, so dass die Allee heute als Hochzeitsallee durch die Wiesen und Felder zum nahen Wald führt.